Solidarität mit allen Menschen auf der Flucht!
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PRO ASYL Info April 2022
12. April 2022

Liebe Freundinnen und Freunde,
                                 
Europa zeigt in diesen Tagen, dass eine menschenwürdige Flüchtlingsaufnahme möglich ist: Millionen Geflüchtete aus der Ukraine werden untergebracht, versorgt, erhalten schnell einen Aufenthaltsstatus und eine Arbeitserlaubnis. In Deutschland wurden Hunderttausende von ihnen aufgenommen. Sie können nun schnell hier Fuß fassen, auch dank der tollen Hilfsbereitschaft von vielen engagierten Menschen. Diese Solidarität ist großartig!

Und auf dieser positiven Erfahrung müssen wir nun aufbauen. Denn wir sagen: Es darf keine Geflüchteten erster und zweiter Klasse geben! Aber leider dürfen andere Flüchtlinge weiterhin monatelang nicht aus Lagern ausziehen oder arbeiten und leben sogar in Angst vor der Abschiebung. Obwohl auch sie vor Krieg und Verfolgung geflohen sind, Schreckliches erlebt haben, sich große Sorgen um ihre Familie machen. Und obwohl wir doch gerade sehen, dass es auch anders geht.

Solidarität mit allen Menschen auf der Flucht!

Der grausame Krieg in der Ukraine hat außerdem dafür gesorgt, dass das Schicksal anderer Flüchtlinge in Vergessenheit geraten ist. Dabei erfrieren immer noch Menschen an der belarussisch-polnischen Grenze, sitzen in griechischen Elendslagern fest, ertrinken im Mittelmeer oder warten in Afghanistan verzweifelt auf Rettung.

Wir vergessen diese Menschen nicht! PRO ASYL kämpft darum, Verfolgte zu schützen - ganz gleich, woher sie kommen und wer sie bedroht.
Für jede Unterstützung in unserem Kampf sind wir sehr dankbar!

Viele Grüße,
Euer PRO ASYL - Team

Angriffskrieg auf die Ukraine: Rassismus auf der Flucht
Leider ist auch die große Solidarität bei der Flucht aus der Ukraine immer wieder selektiv: Studierende aus Drittstaaten, Rom*nja, Schwarze Menschen - sie alle haben mit Rassismus zu kämpfen, obwohl sie doch vor den gleichen Bomben fliehen, wie die anderen Menschen. Wir haben dazu bereits im März einen Kommentar geschrieben:
Foto: picture alliance / Photoshot / Nicola Marfisi
Freie Wahl für die einen, Dublin-Zwang für die anderen
Foto: picture alliance / ANP / Ramon van Flymen
Die EU geht in der Flüchtlingspolitik aktuell neue Wege, die vor wenigen Wochen noch für viele Politiker*innen undenkbar waren. Ukrainische Geflüchtete dürfen sich zum Beispiel ihr Zielland in der EU frei aussuchen, für sie gelten die Regeln des Dublin-Systems nicht. Wir fordern das schon lange - aber es muss für alle Flüchtlinge möglich sein!
Kommentar: Eine andere Flüchtlingspolitik ist möglich!
Foto: picture alliance / EPA / Michael Buholzer
Wenn Millionen ukrainische Geflüchtete in Europa Hilfe erhalten und in Deutschland die Aufnahme von Hunderttausenden ohne Klagen und größere Schwierigkeiten funktioniert, wenn offene Fluchtwege endlich möglich sind - warum geht das nicht immer so?
Headerbild: picture alliance / EPA / Michael Buholzer
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