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Subject Elend, Tote & Misshandlungen an den EU-Außengrenzen (PA Info 10/19)
Date November 21, 2019 2:46 PM
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PRO ASYL Info 10/2019

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21. November 2019

Liebe Freundinnen und Freunde,

auf der neuen Balkanroute und in den griechischen Elendslagern beginnt
wieder einmal ein Winter. Ein Winter, in dem mitten in Europa Menschen
sterben werden, weil die EU sich abschottet. Und weil die unmenschlichen
Zustände zur Abschreckung dienen.

In einem slowenischen Wald erfror kürzlich ein junger Syrer. Im Camp
Moria auf Lesbos starb letzte Woche ein 9 Monate altes Baby an
Dehydration. In Kroatien kam ein Geflüchteter schwer verletzt ins
Krankenhaus - Grenzbeamte hatten auf ihn geschossen.

Das sind die Dinge, die Ex-Innenminister de Maizière und der
österreichische Kanzler Kurz nicht beim Namen nannten, als sie 2016
lapidar sagten, man müsse nun eben ein paar harte und hässliche Bilder
aushalten. Müssen wir das wirklich? Soll das zum Dauerzustand in Europa
werden?

Wir sagen: Nein! Unsere Mitarbeiter*innen von Refugee Support Aegean
in Griechenland tun ihr Möglichstes, um
den Schutzsuchenden dort zu helfen. Und wir werden weiter gegen das
Unrecht an den Grenzen vorgehen - auch gegen die nun offenbar geplanten
geschlossenen Haftlager

auf den griechischen Inseln.

Viele Grüße
Euer PRO ASYL-Team

Ihr Einsatz für Flüchtlinge zählt.

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Der Winter auf der Balkanroute kommt, neue Tote drohen

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Idomeni 2016. Damals wie heute harren Geflüchtete vor Zäunen aus.
Foto: Florian Bachmeier

Die Balkanroute hat sich verlagert. Menschen campieren an der
serbisch-ungarischen Grenze oder im bosnischen Bihac. Und die Lager in
Griechenland sind auch vier Jahre nach dem Anstieg der
Flüchtlingszahlen 2015 noch elende Provisorien. Man muss davon
ausgehen, dass diese Zustände gewollt sind und Methode haben.

   MEHR LESEN   

Die wichtigsten Zahlen und Fakten zur Asyldebatte

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Foto: Demonstration in Barsinghausen, 2016. © dpa

Wie viele Menschen stellen einen Asylantrag in Deutschland? Woher kommen
sie? Wer bekommt Schutz zugesprochen? Und was ist eigentlich an der
Debatte um das angebliche Vollzugsdefizit bei Abschiebungen dran? Wir
haben für euch einige Zahlen und Fakten zusammengetragen!

ALLE FAKTEN

»Freiwillige« Rückkehr mit Folgen: EGMR verurteilt Finnland

Ein Iraker wurde im Asylverfahren in Finnland abgelehnt. Die Behörden
hatten seine Gefährdung nicht erkannt. Damit stand der Mann vor der
Wahl, vor der viele Geflüchtete auch in Deutschland stehen: Entweder er
geht »freiwillig«, oder er wird abgeschoben. Einen Monat nach der
Ausreise war der Familienvater tot. Erschossen, mit drei Schüssen auf
offener Straße. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat
nun geurteilt: Finnland ist für seinen Tod verantwortlich. Die
Entscheidung zur Ausreise entsprang nicht seinem freien Willen.

MEHR ZUM FALL & ZUM URTEIL

Studie zur Situation abgeschobener Afghanen

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Karikatur von Harm Bengen aus dem Jahr
2015.

Die Sozialwissenschaftlerin Friederike Stahlmann hat untersucht, was aus
den Menschen geworden ist, die zwischen Dezember 2016 und April 2019 aus
Deutschland nach Afghanistan abgeschoben wurden. Sie erwarten
Bedrohungen, Gewalt und Chancenlosigkeit. Die meisten leben in
Verstecken, einige wurden bei Anschlägen bereits schwer verletzt.

 ZUR STUDIE  

Krieg in Nordsyrien: Folge auch des EU-Türkei-Deals

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Grenzgebiet bei Sanliurfa. Foto: picture alliance / AA

Sogenannte »sichere Zonen« für Geflüchtete im syrischen Grenzgebiet
zur Türkei wurden bereits 2016 als Plan im Deal zwischen EU und Erdogan
verankert. Auch das hat dem völkerrichtswidrigen Einmarsch der Türkei
in Nordsyrien den Weg bereitet. PRO ASYL hat bereits damals genau davor
gewarnt.

MEHR DETAILS 

Spenden für PRO ASYL bei Facebook sammeln

Weihnachten oder eine andere Feierlichkeit steht an und ihr möchtet
nicht schon wieder lauter Weinflaschen und Strickpullover geschenkt
bekommen? Ihr könnt jetzt ganz einfach gemeinsam mit Euren Gästen
etwas Gutes tun, indem ihr bei Facebook eine Spendenaktion für PRO ASYL
erstellt. Damit unterstützt ihr uns dabei, denen eine Stimme zu geben,
die in der öffentlichen Diskussion in Deutschland oft keine haben.

Und wenn Ihr das Ganze nicht via Facebook machen möchtet - bei unserer
Mitglieder- & Spenderbetreuung könnt Ihr auch ganz einfach ein Kennwort
ausmachen, unter dem eingehende Spenden via Überweisung gesammelt
werden. Ihr erhaltet dann eine Auflistung, wieviel bei Eurer Aktion
zusammengekommen ist!

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Headerfoto: Kevin McElvaney im bosnisch-kroatischen Grenzgebiet. Die
Situation hat sich seither nicht verbessert - eher im Gegenteil.

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