Habtemariam Tewelde ist einer von vielen Geflüchteten, die schon seit Ewigkeiten auf den Nachzug ihrer Familien warten. In seinem Fall sind es acht Jahre! Er sagt: »Ich würde Außenminister Heiko Maas fragen: Das Recht, als
Familie zusammenleben zu können, ist doch ein Menschenrecht. Warum wird uns das nicht erlaubt?«
Denn die deutschen Behörden brauchen nicht nur sehr lange, um Termine für Visa in den Auslandsvertretungen zu vergeben, gerade bei Flüchtlingen aus Eritrea verlangen sie häufig Dokumente, für die die Betroffenen sich an den Staat wenden müssen, aus dem sie aus guten Gründen geflohen sind - und das kann gefährlich sein. Mehr zu seinem Fall in unserem Interview mit Habtemariam Tewelde weiter unten und zu den vielen weiteren Hürden beim Familiennachzug auf unserer Aktionsseite #FamilienGehörenZusammen.
»Hier in Augsburg sehe ich oft Familien, die mit ihren Kindern spazieren gehen oder Urlaub machen. Ich träume davon, dass wir das auch irgendwann mal können«, erzählt uns Habtemariam Tewelde aus Eritrea. Gemeinsam mit vielen anderen Menschen engagiert er sich deshalb politisch, zuletzt haben Geflüchtete im Juni in Berlin demonstriert. Im Interview erzählt er uns, warum der Familiennachzug nicht klappt.
Lagebericht zu Afghanistan: Verharmlosend und veraltet
Zerstörung nach einem Anschlag in Herat - vor kurzem noch von der Bundesregierung als angeblich sicheres Gebiet genannt. (c) picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Hamed Sarfarazi
Das Auswärtige Amt hat einen »neuen« Lagebericht zu Afghanistan erstellt. Aber die Inhalte sind zumeist auf dem Stand von Mai, also VOR dem Abzug der internationalen Truppen und dem Vormarsch der Taliban. Das politische Kalkül dahinter: Weiterhin abschieben zu können. Realistischer ist da der Midyear-Report der UN-Mission in Afghanistan.
Die EU-Kommission will vermehrt auf Grenzverfahren in Lagern direkt an der
EU-Außengrenze setzen - analog zum deutschen Flughafenverfahren. Unsere Studie »Abgelehnt im Nirgendwo« zeigt, wie problematisch das ist - denn das Schnellverfahren am Flughafen ist unfair und hat systemische Mängel.
70 Jahre Genfer Flüchtlingskonvention: Nicht nur ein
Feiertag
Unterzeichnung der Flüchtlingskonvention in Genf, 1951. (c) Arni / UN Archives
Die GFK war die Antwort der Zivilisation auf die Barbarei und die Nazizeit. Nie wieder
sollten Schutzsuchende wie Stückgut an den Grenzen abgewiesen werden, zurück in Folter und Tod. Dafür wurde 1951 ein Schutzinstrument geschaffen, das die Rechte und die Würde jedes Schutzsuchenden zur unumstößlichen Verpflichtung macht. Doch heute passiert an den EU-Außengrenzen vielfach genau das Gegenteil von dem, was die GFK garantiert.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Projekte in ganz Europa und Einzelfallhilfe in tausenden Fällen: Auch im vergangenen Jahr war PRO ASYL wieder auf ganz vielfältige Weise im Einsatz für die Rechte von Flüchtlingen.
In unserem jährlichen Tätigkeitsbericht könnt ihr nachlesen, wie das genau aussieht - entweder online als PDF oder als Printversion in unserem Webshop!
(Achtung: Durch die Urlaubszeit kann der Versand leider ein wenig dauern!)
Sie erhalten diesen Newsletter, weil Sie Mitglied im Förderverein PRO ASYL e.V. sind oder sich für unseren E-Mail-Verteiler angemeldet haben. Klicken Sie hier, wenn Siekeine Newsletter mehr erhalten möchten.
Förderverein PRO ASYL e.V., Postfach 16 06 24, 60069 Frankfurt am Main, GermanyEBEBEBEBEBEB