Hallo ,
hinter uns sächsischen und thüringer Bündnisgrünen liegt eine anstrengende Zeit, vor uns eine Zeit voller Ungewissheit. Mich besorgt das, und ja, ich bin erschöpft – als Vorsitzende der Chemnitzer Bündnisgrünen und Kandidatin, die den Einzug in den Landtag knapp verpasst hat, spüre ich den Wahlkampf, die Enttäuschung und die Sorge vor dem, was folgt, sehr deutlich.
Wie geht es nach den Landtagswahlen weiter?
Gestern hatten wir als Chemnitzer Bündnisgrüne ein Mitgliedertreffen mit dem Titel „Wie weiter nach der Landtagswahl“. Wir Chemnitzer Bündnisgrüne sind 240 Menschen in einer Großstadt, die hier mit viel Herz, Kreativität und tollem Zusammenhalt den Wahlkampf gewuppt haben. Ob queeres Kneipenquiz, Flussputz oder selbstgemalte Antwortplakate auf plumpen Plakatpopulismus – wir waren aktiv, kreativ und mit viel Freude und Energie dabei. Und dennoch sind wir als Großstadtgrüne nicht mehr im Parlament vertreten. Die sächsische Landtagsfraktion ist geschrumpft, die Thüringer ganz aufgelöst. Es ist sehr bitter.
Es wäre verständlich, wenn wir jetzt sagen würden: „Dann halt nicht, bringt ja nichts, lassen wir es.“ Doch gestern Abend ist genau das Gegenteil passiert. Wir starteten mit einer kurzen Abfrage im Raum zu den Emotionen, die die Wahlergebnisse auslösen. Klebepunkte waren auf Emotionszettel zu verteilen, und die meisten Punkte bekam nicht „ratlos“, „besorgt“ oder „enttäuscht“, sondern: „kämpferisch“.
Denn auch wenn Bündnisgrüne Fraktionen in Kreis-, Stadt- und Landesparlamenten kleiner werden oder schwinden, gilt nach wie vor die Wahl: Wir Bündnisgrüne werden gebraucht – für den Kampf für Klimaschutz und Menschenrechte, jetzt erst recht.
Aber was ist unsere Aufgabe als Bündnisgrüne in den nächsten Jahren, mit weniger Einfluss in den Parlamenten? Auch das haben wir gestern diskutiert. Die Antworten waren vielfältig: Sichere Räume für Initiativen und bedrohte Gruppen bieten, mit sinnhaften Aktionen wie etwa unserem Flussputz Aufmerksamkeit und Zustimmung für unsere Themen erlangen, Populismus und Menschenverachtung aufzeigen und anmahnen, um der Normalisierung entgegenzuwirken, politische Bildungsprojekte mit Jugendlichen durchführen, um die Jugend für Demokratie zurückzugewinnen.
Was kannst Du tun?
Es wurde spät, es gab erste Pläne und Listen und auch Wein und viele gute Gespräche – es war in dieser sorgenvollen Zeit ein kraftvoller Abend.
Und für kraftvolle Aktionen mit tollem Zusammenhalt braucht es genau jetzt noch mehr Bündnisgrüne – es ist genau jetzt die richtige Zeit, um Mitglied zu werden oder Freund*innen anzusprechen und einzuladen, Mitglied zu werden!
Es ist wichtig, um Faschismus und Populismus gemeinsam entgegenzutreten. Es ist wohltuend und bestärkend, mit gleichgesinnten Menschen Gutes zu bewegen.
Dein Beitrag zu einem guten Miteinander und einer lebenswerten Zukunft wird gebraucht. Jetzt mehr denn je. Jetzt erst recht.
Der Online-Antrag ist schnell ausgefüllt, im Anschluss nimmt Dein Kreisverband mit Dir Kontakt auf. Viele Kreisverbände haben Neumitgliedertreffen oder Ansprechpersonen, die Dir ein gutes Ankommen ermöglichen.
Leite die Mail weiter an Menschen, die wie Du die Aufhetzung des Miteinanders und die Aufheizung des Klimas nicht gleichgültig hinnehmen wollen!
Wir freuen uns auf Dich und Deine Freund*innen.
Viele Grüße
Coretta Storz
Kreisverband Chemnitz
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
